Freitag, 12. März 2010

Einheitliche Sterne für Hotels

Wer kennt das nicht. Sie machen Urlaub in einem 4-Sterne-Hotel in Deutschland und in einem 4-Sterne-Hotel in der Türkei. Diese Hotelklassifizierungen sind nicht vergleichbar und die Erwartungshaltung sollte gerade im Ausland runter geschraubt werden, damit die Enttäuschung nicht zu groß ist. Ein Verstoß mehrerer Länder, unter anderem auch Deutschland, gibt einen Anstoß für die Harmonisierung der Hotel-Sterne.
Die Hotelverbände in Österreich, Schweiz, Deutschland, Schweden, Tschechien, Niederlanden und Ungarn wollen eine einheitliche Hotelklassifizierung und haben sich auf eine einheitliche Maßgabe zur Bewertung ihrer Häuser geeinigt.

„Bislang gab es einen Flickenteppich“, sagt Markus Luthe, Hauptgeschäftsführer des Hotelverbandes Deutschland (IHA). Einige Hotels diverser Ländern sind ausschließlich nach Mindestkriterien beurteilt worden, während etwa deutsche Hotels durch zusätzliche Angebote punkten konnten.

Die einheitliche Klassifizierung, die in Deutschland, Schweden, Österreich und Tschechien angelaufen ist, soll nun bis Ende 2010 auch in den Niederlanden, der Schweiz und Ungarn eingeführt werden und basiert auf 270 Kriterien und max. 5 Sternen.

Dazu gehören zum einen Mindestkategorien, die ein Haus je nach Kategorie erfüllen muss. Bietet ein Hotel besonderen Service, so kann es damit zusätzlich Punkte sammeln und seine Bewertung verbessern. Es wird auch darauf geachtet, ob die Darstellung des Hauses im Internet mit der Realität übereinstimmt. Und ob alle Kriterien eingehalten werden, wird weiter vor Ort kontrolliert.

An der einheitlich gestalteten Hotelklassifizierung nehmen bislang 8000 Hotels teil, etwa 40 % aller Deutscher Hotels.

Europaweit sollen es demnächst um die 21.000 Hotels sein. IHA-Hauptgeschäftsführer Luthe kann sich gut vorstellen, dass auch noch weitere europäische Länder anschließen werden.

Luthe sagte: „Etwas schwieriger sei die Situation in Ländern wie Italien, wo Regionalparlamente die Kriterien festlegten. Doch die Idee habe Charme. Einheitliche Bewertungskriterien machen das Reisen in Europa attraktiver, weil sie Unsicherheiten reduzieren.“

Verbraucherschützer stehen dieser Initiative grundsätzlich positiv gegenüber.
Gabriele Francke, Geschäftsführerin der Berliner Verbraucherzentrale begrüßt diesen Schritt, der zu mehr Transparenz führen wird. Allerdings muss es sich noch zeigen, wie sich das System in der Praxis auswirkt.

Nach Ansicht Franckes wird viel davon abhängen, wie die Vorgaben eingehalten werden. „Die Kriterien müssen veröffentlicht und eingehalten werden. Und wenn jemand dagegen verstößt, muss er rigoros von der Liste gestrichen werden.“

Keine Kommentare: