Mittwoch, 1. September 2010

Flugsteuer gilt ab sofort

Wer ein Ticket für das nächste Jahr bucht, muss schon jetzt die umstrittene Flugsteuer zahlen, so der Finanzminister Wolfgang Schäuble am Mittwoch in Berlin. Für einen einfachen Flug fallen bis zu 45 Euro mehr an. Heftige Aufpreise auch für Fernreisen: Flüge von deutschen Flughäfen werden im Jahr 2011 teurer - auch wenn sie schon jetzt gebucht werden. Wer ab diesem Mittwoch an ein Flugticket für Flüge ab Januar bucht, zahlt jetzt schon die Flugticket-Steuer.
Dies geht aus dem Gesetzentwurf des Bundeskabinetts hervor.

Das Kabinett will damit verhindern, dass sich Passagiere bereits jetzt im großen Stil mit Flugtickets für 2011 und die Folgejahre eindecken.

Ab dem Jahr 2011 ist eine dreistufige entfernungsabhängige Steuer geplant. Inlandsflüge und Kurzstrecken in Europa kosten pro Person je 8 Euro mehr.

Für Mittelstrecken liegt der Zusatzbetrag bei 25 Euro, für Langstreckenflüge bei 45 Euro. Kinder unter zwei Jahren ohne eigenen Sitzplatz müssen nichts bezahlen.

Eine Sprecherin des Finanzministerium äußerte, dass es die Entscheidung der Fluggesellschaften ist, wie sie ihre Kunden mit der Steuer belasten würden. Zum Beispiel könnten sie schon jetzt vorsorglich die Steuer in ihrer Preisgestaltung berücksichtigen oder nachträglich vom Kunden einfordern, wenn die Steuer im Gesetzblatt steht. Das wird voraussichtlich Ende November sein.

Die Regierung geht jedoch davon aus, dass die Kosten auf die Fluggäste übertragen würden. Auch die Lufthansa lehnt die Steuer ab und befürchtet, dass Flugpassagiere in Zukunft ihre Reise lieber von grenznahen Flughäfen benachbarter Länder antreten. Das hatte sich in den Niederlanden nach Einführung einer ähnlichen Vorgabe gezeigt.

Auch der Billigflieger Easyet übt Kritik:"Die Luftverkehrsteuer ist ein Jobkiller".

Die Steuer wird somit für alle Passagierflüge fällig, die von einem deutschen Flughafen abgehen. Frachtflüge sind nicht betroffen. Zunächst müssen die Airlines die Steuer bezahlen. Die wiederum die Kosten auf die Flugtickets aufschlagen werden.
Die Höhe der Abgabe ist abhängig von der Entfernung des Landes, in das der Flug geht. Für die Eingruppierung ist die Entfernung zwischen dem Flughafen Frankfurt und dem größten Flughafen des Ziellandes entscheidend.

Inlandsflüge: Flüge innerhalb von Deutschland werden künftig mit acht Euro pro Ticket besteuert. Wer einen Hin- und Rückflug innerhalb des Landes bucht, wird doppelt belastet, weil er zwei Mal von einem deutschen Flughafen startet. Wer ins nahe Ausland fliegt, muss nur einmal acht Euro zahlen.
Kurzstrecke: Ebenfalls acht Euro werden fällig für Flüge innerhalb von Europa und nach Nordafrika. Die Grenze liegt bei 2500 Kilometern Entfernung. Marokko und Tunesien fallen in die Kategorie, nicht aber Ägypten. Auch die Kanaren, die zu Spanien gehören, oder Madeira, das zu Portugal gehört, kosten - obwohl weiter entfernt - nur acht Euro.

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